Brain Disease Foundation

Übersicht

Hirnerkrankungen und ihre Folgen

Schlaganfall

Weltweit ist der Schlaganfall eine der Hauptursachen für Todesfälle und Behinderungen sowie für eine Beeinträchtigung der durchschnittlichen Lebensqualität (QoL).

In den letzten 20 Jahren hat die Häufigkeit von Schlaganfällen aufgrund multifaktorieller Ursachen um mehr als 70% zugenommen.

Es gibt zwei Hauptarten von Schlaganfällen: den ischämischen Schlaganfall, der durch eine Stenose oder Okklusion der Blutgefäße verursacht wird und den hämorrhagischen Schlaganfall, der durch eine Hirnblutung ausgelöst wird.

Das Erkennen der Symptome ist entscheidend für ein schnelles medizinisches Eingreifen. Denn innerhalb weniger Minuten beginnen die Gehirnzellen abzusterben, was zu langfristigen Behinderungen oder sogar zum Tod führen kann.

Bei Symptomen eines Schlaganfalls, wie Sehstörungen oder Kopfschmerzen, sollte sofort ein Arzt aufsucht werden. Denken Sie dabei an "FAST":

  • Face (Gesicht): Plötzliche Taubheit oder Schwäche im Gesicht. Fällt eine Seite ab?
  • Arms (Arme): Können beide Arme hochgehoben werden? Fällt einer ab?
  • Speech (Sprache): Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen von Sprache
  • Time (Zeit): Rufen Sie den medizinischen Notdienst, wenn Sie eines dieser Symptome bemerken.

Schlaganfälle können jeden treffen, aber bestimmte Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht und Diabetes erhöhen die Wahrscheinlichkeit deutlich.

Eine sofortige medizinische Versorgung ist unerlässlich, um den Schaden zu minimieren und die Ergebnisse zu verbessern, was eine Notfallbehandlung erfordert.

Auch wenn die beiden Arten von Schlaganfällen ähnliche Symptome aufweisen, ist die Behandlung unterschiedlich.

Bei einem ischämischen Schlaganfall wird den Patienten ein breites Spektrum an Behandlungen angeboten: medizinische, endovaskuläre oder chirurgische Therapien.

  • Die medizinischen Therapien reichen von der Verabreichung gerinnselauflösender Medikamente wie Gewebeplasminogenaktivator (tPA), die darauf abzielen, Gerinnsel aufzulösen und den Blutfluss wiederherzustellen, bis hin zur Behandlung einiger anderer Krankheiten wie Vorhofflimmern, das die Hauptursache für kardioembolische ischämische Schlaganfälle ist.
  • Bei endovaskulären Behandlungen, wie der mechanischen Thrombektomie, werden Blutgerinnsel mit Hilfe von Geräten (Kathetern) aus blockierten Arterien entfernt.
  • Die chirurgische Behandlung besteht in der Beseitigung potenzieller Schlaganfallursachen (Carotisendarteriektomie zur Entfernung atherosklerotischer Plaques) oder in der Verbesserung der Hirndurchblutung durch einen Cerebralen Bypass.

Bei hämorrhagischen Schlaganfällen richtet sich die Behandlung auf die chirurgische Entfernung des Hämatoms und die Behandlung der zugrunde liegenden Gefäßfehlbildungen, die die Blutung verursacht haben (Aneurysmen, arteriovenöse Fehlbildungen, Kavernome usw.).

Cerebrale Aneurysmen können mikrochirurgisch (Clipping) oder endovaskulär (Coiling oder Stenting) behandelt werden.

Arteriovenöse Malformationen (AVM) können chirurgisch (Entfernung der AVM) endovaskulär (Ausschluss der AVM aus dem Kreislauf) oder mit Strahlentherapie behandelt werden. In einigen Fällen kann auch eine Kombination von diesen Techniken angezeigt sein.

Kavernome können mit einem mikrochirurgischen Eingriff entfernt werden.

Nach der Akutphase spielt die Neurorehabilitation eine entscheidende Rolle bei der Erholung vom Schlaganfall. Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie werden häufig eingesetzt, um die Mobilität wiederherzustellen, die Unabhängigkeit bei den täglichen Aktivitäten wiederzuerlangen und Kommunikationsschwierigkeiten zu beheben.

Um die Schlaganfallprävention, -behandlung und -rehabilitation voranzubringen, ist Forschung unerlässlich.

Hirntumore

Hirntumore machen 85 bis 90% aller primären Tumoren des zentralen Nervensystems (ZNS) aus. Im Jahr 2020 wurden weltweit schätzungsweise 308 102 Menschen mit einem primären Hirn- oder Rückenmarkstumor diagnostiziert.

Außerdem wird geschätzt, dass im Jahr 2023 in den Vereinigten Staaten bei 5 230 Kindern unter 20 Jahren ein ZNS-Tumor diagnostiziert wurde.

Bei Hirntumoren wird zwischen primären und sekundären (metastasierten) Tumoren unterschieden, die von anderen Körperteilen ausgehen und sich dann intrakraniell ausbreiten.

Die Symptome von Hirntumoren können je nach Lage, Größe und Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören anhaltende Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Seh- oder Hörstörungen, Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen, kognitive Beeinträchtigungen und Persönlichkeitsveränderungen. Die Ausprägung der Symptome kann jedoch von Person zu Person unterschiedlich sein, was Diagnose und Behandlung schwierig macht.

Die Auswirkungen einer solchen Krankheit gehen über die Patienten selbst hinaus und betreffen auch ihre Familien, Betreuer und Gemeinden.

Die Behandlungsmöglichkeiten hängen von vielen Variablen ab. Eine Operation ist von großer Bedeutung, um den Tumor aus dem Gehirn zu entfernen und ein weiteres Wachstum und Komplikationen zu vermeiden. Ergänzend kommen Strahlen- und Chemotherapie zum Einsatz, oft in Kombination mit einer Operation, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Derzeit werden neue Möglichkeiten erforscht:

  • gezielte Therapien, die auf spezifische genetische Veränderungen in den Tumorzellen abzielen
  • Immuntherapie, die das Immunsystem zur Krebsbekämpfung anregt
  • fokussierter Ultraschall und interstitielle Laserthermotherapie, die vielversprechende Ergebnisse bei der Minimierung von Schäden am gesunden Hirngewebe zeigen.

Schädel-Hirn Trauma

Schädel-Hirn Trauma (SHT) sind schwerwiegende Erkrankungen, die durch äußere Einwirkungen auf den Kopf entstehen und zu langfristigen kognitiven, körperlichen und emotionalen Beeinträchtigungen führen können.

Sie gelten weltweit als eine der Hauptursachen für Behinderungen und Todesfälle

Die jährliche Inzidenz von Schädel-Hirn-Traumata, die auf verschiedene Ursachen wie Autounfälle, Stürze, Sportverletzungen und gewalttätige Übergriffe zurückzuführen sind, wird weltweit auf 27 bis 69 Millionen Fälle geschätzt.

Chirurgische Verfahren wie die Kraniotomie mit Entfernung des post-traumatischen Hämatoms, die dekompressive Kraniektomie und die Überwachung des intrakraniellen Drucks spielen hier eine entscheidende Rolle, da sie darauf abzielen, den durch Blutungen oder Schwellungen im Gehirn verursachten intrakraniellen Druck zu senken und so weitere Schäden zu verhindern.

Diese Verfahren verringern nicht nur das Risiko einer sekundären Hirnschädigung, sondern bieten auch die Möglichkeit für weitere Eingriffe während der Erholungsphase.

Nach dem chirurgischen Eingriff benötigen Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma eine spezialisierte Betreuung auf der neurologischen Intensivstation (NICU), wo der Hirndruck, die zerebrale Durchblutung und die Vitalparameter genau überwacht werden.

Multidisziplinäre Teams, bestehend aus Neurochirurgen, Neurologen, Neurointensivmedizinern, Anästhesisten, Krankenschwestern und Rehabilitationsfachkräften, arbeiten zusammen, um Komplikationen zu bewältigen und die Ergebnisse der Patienten zu optimieren.

Danach wird die Bedeutung der Neurorehabilitation hervorgehoben, die für Patienten nach einem Schädel-Hirn-Trauma ein grundlegender Schritt zur Genesung ist. Ziel der Rehabilitation ist es, die funktionelle Erholung zu fördern, die Unabhängigkeit zu verbessern und die Lebensqualität insgesamt zu erhöhen.

Demenz und Alzheimer

Demenz und Alzheimer sind eng miteinander verknüpfte Krankheiten, die bei Forschern, Ärzten und in der Gesellschaft großes Interesse geweckt haben.

Weltweit leben mehr als 55 Millionen Menschen mit Alzheimer und anderen Formen der Demenz. Wenn kein Durchbruch erzielt wird, wird sich diese Zahl alle 20 Jahre fast verdoppeln und im Jahr 2030 78 Millionen und im Jahr 2050 139 Millionen erreichen.

Laut dem Schweizerischen Bundesamt für Gesundheit (BAG) wird die Zahl der Demenzerkrankten in der Schweiz auf rund 150'000 geschätzt. Jedes Jahr werden etwa 32'200 neue Fälle diagnostiziert (2022), mit steigender Tendenz.

Im letzten Jahrhundert wurden bedeutende Fortschritte im Verständnis der Mechanismen und Ursachen der Demenz erzielt. Jüngsten Forschungsergebnissen zufolge werden Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Protein-Verwirbelungen bei der Alzheimer-Krankheit mit Störungen der Gehirnfunktion in Verbindung gebracht. Auch genetische Faktoren wurden erforscht, wie z. B. Mutationen in den Presenilin-Genen, die zum frühen Auftreten der familiären Alzheimer-Krankheit beitragen.

Darüber hinaus haben es den Forschern Verbesserungen bei den bildgebenden Verfahren ermöglicht, die strukturellen und funktionellen Veränderungen im Gehirn von Demenzkranken zu erkennen. Die Liquoranalyse, die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und die Magnetresonanztomographie (MRT) haben dazu beigetragen, dass die Krankheit früher erkannt und präziser diagnostiziert werden kann.

Die ersten Symptome können unterschiedlich sein und treten erst nach längerer Zeit auf, in der Regel mit periodischer Desorientierung, leichter Amnesie und Sprachschwierigkeiten. Der Gedächtnisverlust verschlimmert sich mit dem Fortschreiten der Krankheit, so dass es schwierig wird, sich an kürzliche Ereignisse zu erinnern oder bekannte Gesichter zu erkennen.

Beeinträchtigtes Urteilsvermögen, Persönlichkeitsveränderungen und Probleme beim Lösen von Problemen sind häufig mit dem Fortschreiten der Demenz verbunden. Einfache Dinge wie der Umgang mit Geld oder das Befolgen von Anweisungen werden schwieriger, ebenso wie Kommunikationsstörungen, die es erschweren, Ideen zu artikulieren oder Gesprächen zu folgen.

Im Endstadium der Krankheit benötigen Demenzkranke Hilfe bei grundlegenden alltäglichen Aufgaben. Sie können dann desorientiert werden, vergessen, wo sie sich befinden und wann sie dort waren, und ihr Verhalten ändert sich so, dass sie unruhig oder aggressiv werden. Schließlich wird es immer schwieriger, geliebte Menschen zu erkennen und sinnvolle Gespräche zu führen.

Morbus Parkinson

Die Parkinson-Krankheit (PD) ist eine chronische neurodegenerative Erkrankung, von der weltweite Millionen von Menschen betroffen sind. Sie ist weltweit verbreitet, wobei Schätzungen zufolge derzeit etwa 60 Millionen Patienten betroffen sind.

Die Prävalenz von Morbus Parkinson nimmt mit dem Alter zu, so dass die Krankheit bei älteren Menschen häufiger auftritt. Es wird berichtet, dass fast 2% der über 60-Jährigen betroffen sind.

Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Bradykinesie (Verlangsamung der Bewegungen)
  • Zittern im Ruhezustand
  • Steifheit
  • Haltungsinstabilität

Darüber hinaus können auch nicht-motorische Symptome wie DepressionenSchlafstörungen, kognitive Beeinträchtigungen und autonome Dysfunktionen auftreten.

Eine frühzeitige Diagnose ist daher aufgrund der vielfältigen Symptome schwierig.

Derzeit gibt es mehrere Behandlungsansätze, die darauf spezialisieren, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Die medikamentöse Therapie, z. B. mit Levodopa, einer Vorstufe von Dopamin, ist nach wie vor der Goldstandard für die Behandlung motorischer Symptome. Andere Medikamente, wie Dopaminagonisten, MAO-B-Hemmer und COMT-Hemmer, ergänzen die Levodopa-Therapie.

Auch chirurgische Eingriffe kommen zum Einsatz, insbesondere in Fällen, in denen die fortgeschrittene Parkinson-Krankheit die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigt. In diesen Fällen ist eine tiefe Hirnstimulation (DBS) indiziert, bei den kleinen Elektroden in bestimmten Hirnregionen platziert werden, die für die Symptomatik verantwortlich sind.

Unser Engagement

Unser Ziel ist es, Forschungsprojekte zu unterstützen, die zur Verbesserung der Diagnostik und Therapien sowie zur Steigerung besserer Langzeitergebnisse beitragen.